Donnerstag, 15. September 2016

Purple Haze - Färbeversuch

Purple Haze ist eine alte Karottensorte, die ihrem Namen alle Ehre macht. Und weil ich irgendwo gesehen hatte, wie jemand mit einer roten Karottensorte färbt, hatte ich sie dieses Jahr mal probeweise angebaut, zum färben und natürlich auch zum essen. Schmecken tut sie, zumindest roh, wie eine normale Karotte, da punktet sie nur durch ihren zusätzlichen Gesundheitsfaktor durch die Anthocyane, den roten Farbstoff. Nun war ich gespannt, was sie beim Wolle färben zu bieten hat.


Durch die lange Trockenzeit oder vielleicht auch durch die stark wasserzehrenden Nachbarpflanzen, sind die Karotten erstens nicht sehr groß geworden und waren zweitens auch meist - bei uns sagt man wätschelig - also so ein bisschen gummiartig, jedenfalls nicht fest und knackig. Also habe ich kurzerhand die kleinen nicht so schönen Karotten klein geschnitten und die Großen sehr großzügig geschält und erst mal über Nacht in Wasser zum Einweichen aufgesetzt.


Schon da hat sich, vor allem als dann die Sonne dazu kam, schon einiges an Farbstoffen gelöst.


Ich habe dann die Wolle einfach von oben eingelegt, so daß nur der untere Teil im Farbwasser lag, weil ich mir dachte, dass dann dieser Teil die besten Chancen hat eine möglichst intensive Färbung abzubekommen.


Das scheint auch gelungen zu sein. Am nächsten Tag wurde das Glas ganz mit Wasser aufgefüllt und hat wieder einen Tag volle Sonne genossen:


Beim Herausnehmen hat sich dann die bisherige eigentliche Farbe gezeigt. Wie gewünscht gibt es im unteren  Bereich einen sehr viel intensiver gefärbten Teil:


Das die Karotten ihre Farbe fast ganz abgegeben haben sieht man an den Resten, die ich aus dem Glas geholt habe.


Im Gegensatz dazu die noch "frischen" Möhren, die jetzt statt dessen ins Färbeglas wandern, weil ich versuchen möchte, die Farbe noch zu intensivieren mit einem zweiten Farbbad.


Sieht ganz gut aus, oder?


Mittwoch, 7. September 2016

Schilfblütengrün in action

Der erste Teil meines gesponnenen Schilfblütengrüns ist fertig. Ohne feste Reihenfolge, einfach wie es mir so kam, habe ich die Farben und die Wolle gewechselt. Die verschiedenen Kammzüge habe ich in einem vergangenen Post schon gezeigt. Die Wolle ist navajo-verzwirnt, also 3fädig, aber trotzdem nicht sehr dick, etwa 4-6fach Sockengarnstärke.




Morgen kommt hoffentlich der bestellte Schnurzähler, ein Tool aus dem Angelbereich, den ich zusammen mit meinem Wollwickler zu einem Lauflängenmesser umfunktionieren möchte. Wenn es gut funktioniert, werde ich dann, in einem Arbeitsgang mit dem Knäuel wickeln, ratzfatz die Lauflänge bestimmen können. Ich zähle zwar schon immer beim Haspeln mit, aber die Wolle
schrumpft doch sehr unterschiedlich beim Entspannungsbad.



Leider war das Garn nach dem Verzwirnen total überdreht. Der meiste Überdrall hat sich durch das Entspannungsbad gelegt. Ich hätte mal vor dem Baden ein Foto machen sollen, dann hätte man das      Vorher und Nachher sehen können. Der restliche Überdrall wird hoffentlich bei der Pfeilraupe, die ich damit stricken möchte keinen unerwünschten Einfluss haben. Sicherlich muss ich noch eine Portion nachspinnen. In der Anleitung steht was von 538 m selbstgesponnenes Garn. Jetzt habe ich ungefähr 250 m auf 110g. Da fehlt schon noch einiges.










Freitag, 2. September 2016

Kapuzinerkresseblütenessig

Die Kapuzinerkresse ist eine hübsche Pflanze mit wunderbaren, ganz besonderen Blüten in allen Orangetönen. Es gibt sie in rankenden oder niedrig bleibenden Variationen.



Das Besondere an ihr ist, dass man alle oberirdischen Pflanzenteile essen kann. Von den Stängeln über die Blätter, zu Knospen und Blüten. In der Kapuzinerkresse stecken pflanzliche Antibiotika, die vor allem in den Harn- und Atemwegen wirken, weil sie über Lunge und Niere wieder ausgeschieden werden. Schade ist allerdings, dass die Inhaltsstoffe durch das Trocknen ihre Wirksamkeit verlieren,die Verwendungsbandbreite also etwas eingeschränkt ist. Aber es bleiben doch einige Möglichkeiten übrig, z.B. der Kapuzinerkresseblütenessig.



Dazu gibt man eine Handvoll Kapuzinerkresseblüten in eine Flasche und füllt diese dann mit Essig    ( ich nehme immer Apfelessig ).



Das Ganze lässt man eine Woche stehen und schon ist er fertig!
Und der Essig bekommt auch noch eine schöne orangefarbene Farbe, wie die Blüten halt. Sehr dekorativ, aber vor allem gesund!